Das Sanierungsprojekt des Schmalen Hofs des Ostflügels des Mannheimer Schlosses verfolgt das Ziel, den historischen Charakter des Ortes wiederherzustellen und gleichzeitig moderne Funktionalität zu integrieren. Durch den Einsatz eines Verbindungsbauwerks aus den 50er Jahren war der Hof in zwei Teile geteilt worden, was die räumliche Verbindung und Eingangssituation beeinträchtigte. Die Sanierung bot die Möglichkeit, diesen Zusammenhang wiederherzustellen und die Eingangssituation qualitativ zu verbessern. Ein zentrales Element der Umgestaltung war die Schaffung von Transparenz und Dimension. Die geschlossenen Seitenwände des Verbindungsbauwerks wurden abgerissen und durch Glasfassaden höchster Transparenz ersetzt. Dadurch wurde die ursprüngliche Dimension des Schmalen Hofs wieder sichtbar, während die visuelle Verbindung zwischen den Höfen hergestellt wurde. Die neuen Fassadenelemente wurden multifunktional gestaltet, um Lüftung, Sonnenschutz und RWA zu integrieren. Gleichzeitig wurden sie ästhetisch an die benachbarte Barockfassade angepasst, um eine harmonische Einbindung in das historische Ensemble zu gewährleisten. Die Aufwertung des Schmalen Hofs eröffnet nun zusätzliche Nutzungsoptionen für repräsentative Zwecke. Eine variable, farbige Lichtinstallation trägt zur atmosphärischen Inszenierung bei und schafft eine einladende Atmosphäre für Besucher. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Integration von Bewegungsmotiven gelegt. Die Gestaltung der Treppeneinbauten und architektonischen Elemente basierte auf Prinzipien aus der Schwarmforschung, um eine harmonische räumliche und visuelle Verknüpfung zu erzielen. Dadurch werden Besucherströme ästhetisch abgebildet und die Durchdringung von Verbindungsbauwerk und Schmalem Hof thematisiert. Insgesamt stellt die Sanierung eine gelungene Balance zwischen historischer Wiederherstellung und moderner Funktionalität dar, wodurch der Schmale Hof als repräsentativer und funktionaler Raum neu belebt wurde.
AG: Vermögen und Bau Baden Württemberg, Amt Mannheim